Youkos geheimes Labor

(von "ehemaliges Hauptquartier der Kage-Famiglia"

Die schwere Eisentür zum Keller des Gebäudes öffnete sich. Youko ging die Betontreppe hinunter, gefolgt von Hayato, der Mayumi trug. Kurz sah sie sich in dem relativ geräumigen Kellerraum um. Niemand arbeitete an den zahlreichen Tischen, Abzügen oder Rechnern, die in sechs Reihen in dem Raum positioniert waren. An einigen Plätzen standen noch Chemikalien und Labormaterial herum, die nicht weggeräumt wurden.
Youko ging direkt zu einem der Tische, auf welchem noch ein voll besetzter Reagenzglasständer stand. "Setz Mayumi auf den Stuhl hier, dann bring mir die Flaschen, die in diesem Schrank stehen", befahl sie ihm und zeigte auf einen der Reagenzschräke an der Wand.

cf: ehemaliges Hauptquartier der Kage-Famiglia

Hayato verfolgte Youko als sie unten im Labor war saß Hayato Mayumi auf einem Stuhl und ging zum Schrank und holt die Flaschen, die Youko befohlen hat raus. Als er wieder bei Youko angekommen war stellte er die Flaschen auf den Tisch. '' Was jetzt Youko '' fragt Hayato Youko.

<--ehemalliges Hauptqartier der Kage-Famiglia

Auf dem Ast sitzend hatte ich eigendlich geplant, die Rolle des hilflosen Rotkäppchens zu ändern, nur viel mir dann auf, dass Youko mir in dieser Illusion leider keine Waffen gegeben hatt mit den ich gegen die Wölfe hätte ankommen können. Das Wolfsrudel bestand aus fünf Wölfen, die sich mittlerweile um den Baum versammelt hatten. "Hmm, wie bekämpft man Wölfe ohne Waffen?", murmelte ich leise.

"Zu aller erst sollten wir sie einmal anständig verarzten", antwortete Youko auf Hayatos Frage. Aus einem Medizinschrank an der Wand holte sie Bandagen, Wunddesinfektionsspray und einige Pflaster. Da die schwersten Verletzungen am Oberkörper waren zog sie Mayumi die Kleidung am Torso - bis auf die Unterwäsche - aus und begann sie zu verarzten. "Danach werde ich einige einfache Tests durchführen um zu sehen, ob sie eine Behandlung mit Neurochemikalien überhaupt verträgt", setzte sie ihre Erklärung fort, während sie Mayumis Verletzungen recht oberflächlich versorgte. "Solange können wir sie noch in ihrer kleinen Illusionswelt gefangen halten. Wenn es keine Probleme gibt werde ich sie in die Realität zurückholen und ihr einige Stimulanzien verabreichen - dann werden wir sehen, ob sie sich erinnert. Inzwischen kannst du mir ja erklären, wie ein Sturmkämpfer der Montagna die Freundin einer von der Polizei und Mafia verfolgten Frau geworden ist."

Hayato überlegte ganz genau und guckt Youko grinsend an. '' Es ist ganz einfach Youko. Wo die Liebe hin fällt. Warst du niemals verliebt und ich habe mit ihr Spaß. Kannst du sie helfen Youko '' sagt Hayato zu Youko. Hayato lehnt sich gegen die Wand und ruscht die Wand runter. '' Ich bin müde. Ich brauche meine Energie für den späteren Kampf '' sagt Hayato zu Youko und schloss die Augen.

Ich sah mich prüfend um, nur leider gab es in dieser Illusion nichts, was man dauerhaft als Waffe gegen Wölfe hätte einsetzen können. Mir blieb nichts anderes übrig, als einen etwas dickeren Ast abzubrechen. Mit dem Ast in der Hand sprang ich vom Baum, schlug einem der überrumpelten Wölfe damit auf die Nase und rannte dann weiter durch den Wald.

Auf die Frage Hayatos ob sie je verliebt war räusperte Youko sich leicht verlegen. Nachdem sie Mayumi zu Ende versorgt hatte zog sie ihr die Kleidung wieder an. Kurz überprüfte sie noch einige einfache Lebensparameter - Puls, Herzschlag, Atmung - und befand sie dann für gesund genug, um ohne Risiko einige Neurochemikalien zu sich zu nehmen. "Ich denke wir können jetzt anfangen", meinte sie zu Hayato, welcher offensichtlich vorhatte ein wenig zu schlafen. Vor dem Stuhl stehend, auf dem Mayumi saß weckte sie diese langsam aus ihrer Traumwelt auf. "Na, hast du es den Wölfen gezeigt oder haben sie dich in Fetzen gerissen?", fragte sie mit einem leicht schnippischen Grinsen.

Hayato fängt an zu schlafen und legt sich auf den Boden. Ich hoffe das Mayumi gut geht und nichts schlimmes passiert.

Der Wald um mich löste sich langsam auf und ich sah Youko vor mir. "Das hättest du wohl gerne gehabt, dass diese Tierchen mich in Fetzen reißen was? Aber mit mir als Rotkäppchen sollten die sich lieber in acht nehmen", antwortete ich grinsend auf ihre Frage. Ich sah mich kurz um und entdeckte Hayato, der anscheinend eingeschlafen war. "Der Tag war wohl etwas viel für ihn", murmelte ich.

"Ich kann mir vorstellen, dass ihr einiges durchgemacht habt", sagte Youko mit sanfter Stimme zu Mayumi. "Jedoch kann ich mir auch vorstellen, dass du noch einiges mehr hinter dir hast als er." Sie zog einen Stuhl zu sich heran und setzte sich Mayumi gegenüber. Die Beine übereinander gelegt faltete sie ihre Hände im Schoß, während sie Mayumi direkt in die Augen sah. "Ich weiß, es fällt dir schwer, aber du musst mir alles darüber erzählen, was du noch weißt. Nur so kann ich herausfinden, welche Chemikalie helfen kann dein Gedächtnis wiederherzustellen. Hayato meinte dein Bruder hätte dich mit Stromstößen traktiert. Kannst du dich daran oder an irgendetwas, was davor passiert ist noch erinnern?

Hayato öffnet seine Augen und sah Mayumi und Youko miteinander reden und stand auf und streckt sich. '' Hat es geklappt Youko oder ist es noch nicht vorbei weil es bald Zeit ist für den Kampf. Der Kampf wird alles zeigen '' sagt Hayato zu den beiden Frauen.

Ich sah kurz zu Hayato, der sich zu Wort meldete. "Immer mit der Ruhe, schlaf lieber noch ein bisschen", sagte ich zu ihm und sah dann Youko an. "Ich kann mich an alles bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich die Sturmwächterin meiner Familia wurde erinnern, aber was danach kam, ist weg. Teils erinnere ich mich nur an tote Menschen und ein bis zwei Bilder aus Situationen, aber nichts was irgendwie hilfreich wäre. Das nächste, an das ich mich wieder klar erinnere, ist der Moment, in dem ich in Hayatos WOhnung aufgewacht bin."

"Verstehe. Dann hat er also nur dein rezentes Gedächtnis gelöscht." Youko drehte ihren Stuhl zum Tisch, auf dem die Flaschen mit den Reagenzien standen, welche Hayato gebracht hatte. Sie nahm sich den Reagenzglasständer und begann, verschiedene Chemikalien und Enzyme miteinander zu vermischen. "Ich denke, ich kann deine Erinnerungen wiederherstellen", erklärte sie Mayumi, während sie ihre Mixtur vorbereitete. "Allerdings wird es nicht leicht für dich. Wie ich schon gesagt habe kommt dein Gedächtnisschwund durch ein psychisches Trauma, welches dein Bruder durch Elektroschocks ausgelöst hat. Dein Gehirn ist derzeit übeflutet mit Hormonen, welche verhindern, dass du Zugang auf bestimmte Erinnerungen hast."
Nachdem sie alles nötige zusammengrührt hatte hielt sie ein Reagenzglas mit einer roten Flüssigkeit hoch. Sie hielt es gegen das Licht, suchte nach Klumpen. "Diese Reagenz enthält Proteine, welche die Rezeptoren der Hormone blockieren sollten.Als Folge daraus werden sämtliche Erinnerungen, die bis dahin unterdrückt wurden wieder hochkommen." Sie reichte Mayumi das Reagenzglas. "Die Wirkung sollte ein bis zwei Minuten nach dem Trinken eintreten. Dann wird vermutlich eine Flut an Bildern deinen Verstand übermannen. Du musst versuchen diese Bilder zu begreifen, zu erfassen und in einen Zusammenhang zu bringen. Wenn du das schaffst bevor die Wirkung der Chemikalie nachlässt müsstest du dein Gedächtnis wieder erlangen." Die Nebelwächterin lehnte sie näher an Mayumi heran, sah ihr ernst in die Augen. "Es wird aber nicht leicht werden. Du darfst nicht versuchen die Bilder zu verdrängen - egal wie grausam sie sind. Wenn du das nicht schaffst habe ich einige noch... etwas unangenehmere Methoden dein Gedächtnis aufzufrischen."

'' Wird sie schaffen Youko aber mal was anderes was passiert wenn sie nicht alles verkraften kann. Was passiert dann mit Mayumi. Ich hoffe es wird nicht schlimm weil ich sie nicht verlieren will '' sagt Hayato zu Youko und versucht sich dabei zu beruhigen.

Ich nahm das Reagenzglas mit der roten Flüssigkeit von Youko entgegen und hörte ihrer Erklärung aufmerksam zu. "Was passiert wenn ich es nicht schaffe werden wir sehen wenn es soweit ist, aber ich wage zu bezweifeln dass du mich verlieren würdest", sagte ich zu Hayato. Auf einer Seite war ich schon neugierig, an was ich mich erinnern würde, auf der anderen Seite war ich mir nicht sicher, ob ich mich an alles erinnern wollte. "Na dann mal prost", meinte ich und trank den Inhalt des Reagenzglases.

"Wie gesagt, wenn es nicht funktioniert gibt es noch andere Methoden ihre Erinnerungen wieder hervorzuholen. Ich könnte etwas mit einer stärkeren Wirkung zusammenbrauen, allerdings haben diese Reagenzien in der Regel recht unangenehme Nebenwirkungen und dürfen eigentlich an Menschen nicht benutzt werden." Dass auch die Mixtur, die sie Mayumi gegeben hatte nicht wirklich in Japan oder irgendeiner anderer Industrienation als Medikament zur Behandlung von Amnesie zugelassen war unterschlug sie den beiden.
"Nun, gleich müsste es losgehen", meinte sie, als Mayumi die Flüssigkeit getrunken hatte. "Denk daran, du darfst die Erinnerungen nicht verdrängen. Im ersten Moment, wenn sämtliche unterdrückten Erinnerungen wieder zurückkehren wirst du wahrscheinlich zunächst überwältigt sein von der schieren Masse an Bildern. Überwinde die Verwirrung und habe keine Angst, dann müsstest du Klarheit gewinnen."
Gespannt sah sie Mayumi an und wartete, dass die Chemikalie Wirkung zeigte. Das war das erste Mal, dass sie dieses Mittel an einem Menschen testete. Sie war neugierig, ob es tatsächlich wirkte, oder ob die Chemikalie irgendwelche Nebenwirkungen mit sich ziehen würde...

Hayato saß sich auf ein Stuhl und schaute aus der Ferne zu ob es klappt mit dem Getränk von Youko. Ich hoffe ich kriege die alte Mayumi wieder mit der ich Spaß hatte und noch Spaß haben werde.

"Das zu überwinden ist vielleicht leichter gesagt als getan", meinte ich, ehe die Chemikalie begann zu wirken. Jede Menge Bilder stürmten auf mich ein und verwirrten mich im ersten Moment. Ich schloss die Augen, um mich besser konzentrieren zu können und um einen Überblick zu bekommen. Die ersten paar Bilder waren relativ harmlos, zeigten ein kleines Café, in dem ich zu arbeiten schien, auch wenn ich mich fragte warum ich dort arbeitete, aber die Antwort würde bestimmt noch kommen, da war ich mir sicher. Langsam begann mein Kopf zu schmerzen, als wäre er durch die Bilder überfüllt, aber ich widmete mich weiter den Bildern die auftauchten. Die nächsten Bilder zeigten Situationen, in denen ich mit Hayato zu sehen war und auch hier war es nicht schwierig die Bilder einzuordnen nachdem ich sie in Zusammenhang mit den vorher gesehenen Bildern brachte. Das nächste Bild zeigt das ehemalige Hauptquartier in der Nacht, die Außenwand war mit tiefen Kratzern übersäht. Ich ahnte, welches Bild sich mir als nächstes zeigen würde und ich wollte es nicht sehen. Auch wenn Youko gemeint hatte ich solle die Erinnerungen nicht verdrängen, so tat ich doch alles, um diese Erinnerung nicht sehen zu müssen, was die Kopfschmerzen verstärkte.

Youko beobachtete Mayumi ganz genau, als sie mit ihren Erinnerungen kämpfte. "Scheint, als wäre die Wirkung eingetreten", stellte sie fest. Sie war sich nicht ganz sicher, jedoch schien es ihr, als würde sie gerade einige schlimme Erinnerungen durchleben. "Wehr dich nicht", riet sie Mayumi "Lass die Bilder einfach in deinen Geist strömen - egal wie schrecklich sie sind."

'' Man muss immer mit den schlimmen Erinnerungen leben. Ich lebe auch mit meiner Vergangenheit und das schaffst du auch Mayumi. Ich glaube an dich '' sagt Hayato zu Mayumi und steht neben ihr und berührt ihre Schulter. '' Ich werde immer bei dir bleiben Mayumi '' sagt Hayato zu Mayumi.

Ich wollte mich nicht an das erinnern, was da kam, aber je mehr ich mich dagegen streubte, desto stärker wurden meine Kopfschmerzen. Ich sah ein, dass ich wohl keine andere Wahl hatte als mich der Erinnerung zu stellen und stellte jeglichen geistiegen wiederstand ein. Die Bilder von mehreren reglosen Körpern auf dem Boden strömten auf mich ein, darunter bekannte Gesichter und schließlich die Gesichter meiner Eltern.

Youko beobachtete weiter, wie Mayumi sich Stück für Stück erinnerte. "Was siehst du?", fragte sie. Wenn sie aussprach was sie sah fiel es ihr vielleicht leichter alles in einen Zusammenhang zu bringen.

Hayato schaute zu Mayumi. Sie hat Schmerzen aber sie darf doch nicht die Erinnerungen wegschieben. Du schaffst das Mayumi. Ich glaube an dich.Ich werde sie nicht helfen wie es Youko gesagt hat. Sie muss es selber schaffen

Ich schüttelte auf Youkos Frage hin nur den Kopf. Ich wollte nicht darüber reden, ich wollte diese Erinnerung nur so schnell es ging hinter mich bringen. Ich sah noch einieges an Blut und Kampfspuren, dann eine unbekannte Person, die anscheinend gesehen hatte, wie ich ein Messer aus dem Körper meiner Mutter zog, dann war diese Erinnerung vorbei und der Fluss an Bildern nahm langsam ab.